Was versteht man unter einer Vasektomie?

22 Oktober 2019
 Kategorien: Gesundheit & Medizin, Blog

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Seitens des Mannes ist die sicherste Verhütungsmethode die Vasektomie (Sterilisation). Die Samenleiter des Mannes werden bei diesem recht einfachen Eingriff durchtrennt. Danach können die Spermien nicht mehr nach außen gelangen. Nach dem Eingriff bleibt die männliche Potenz erhalten. Es können jedoch psychische und medizinische Folgen auftreten.Der eigentliche Eingriff

Bei der Sterilisation des Mannes sollen beide Samenleiter gekappt werden. Dazu muss der Arzt die Haut des lokal betäubten Hodensackes öffnen. Nun kann er einen kleinen Teil des linken und rechten Samenleiters entnehmen - die Samenleiter sind somit undurchlässig. Danach werden die geöffneten Stellen der Samenleiter verödet oder vernäht. Oft werden die entnommenen Stücke vom Samenleiter ins Labor geschickt, um sicher zu gehen, dass es auch wirklich Samenleiter waren.In den letzten Jahren hat sich eine noch behutsamere Methode der Sterilisation beim Mann etabliert, bei der kein Skalpell notwendig ist. Der Hodensack muss nicht mehr mit dem Skalpell aufgeschnitten werden. Es ist nur noch eine Punktion erforderlich, der Hautschnitt entfällt. Die Haut wird nur durchstochen und die kleinen Instrumente über die Punktion eingeführt. Generell wird dieser Eingriff unter lokaler Betäubung ambulant durchgeführt.Viel Geduld nach dem Eingriff

Nach dem Eingriff können noch einige befruchtungsfähige Spermien eine Zeit lang im Sperma vorhanden sein. Deshalb sollte der Mann einige Zeit nach dem Eingriff mit anderen Mitteln verhüten. Für eine Analyse können Männer ihren Samenerguss untersuchen lassen. Das nennt man dann Kontrollspermiogramm. Erst wenn die Analyse sicher ist, kann der Mann auf weitere Verhütungsmittel verzichten.Ist eine Vasektomie sicher?

Nach einer Vasektomie, wie sie beispielsweise von Dr. Bernhard Hürbe, Facharzt für Urologie durchgeführt wird, können die Spermien bei einem Orgasmus nicht mehr nach außen dringen. Deshalb gehört diese Verhütungsmethode zu den sichersten Methoden. Der Pearl-Index liegt bei 0,1 bis 0,15 und liegt damit im unteren Bereich - ist also ziemlich sicher. Der Index kann nicht bei Null liegen, da die Möglichkeit besteht, dass sich durchtrennte Samenstränge im Laufe von Jahren wieder zusammenfügen können. Das Risiko dafür ist äußerst gering.Bleibt der Mann ein Mann?

Viele Männer werden von einer Angst begleitet, dass sie nach dem Eingriff nicht mehr genug Mann sind. Eine seelische Belastung ist bei einigen Männern, die sich einer Vasektomie unterzogen haben, zu verzeichnen. Die Potenz bleibt dem Mann auch nach dem Eingriff vollständig erhalten. Denn der Eingriff hat keinen Einfluss auf den Samenerguss, der Erekktionsfähigkeit und dem Hormonsystem. Das Ejakulat unterscheidet sich nach dem Eingriff rein optisch nicht vom Sperma vor der Vasektomie. Komplikationen und Nebenwirkungen

Im Hodenbereich können nach dem Eingriff Schmerzen auftreten. Generell verschwinden diese nach nur wenigen Tagen. In wenigen Fällen kann die Wunde etwas bluten, sich infizieren oder schlecht heilen.